Im Herzen des Landkreises Elbe Elster findet man 10km westlich von der Klosterstadt Doberlug-Kirchhain das kleine nur 180 Einwohner umfassende Dorf Prießen. Direkt an der südlichen Dorfseite grenzt der Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft, der sich über ein Gebiet von 484 km² erstreckt. Prießen selber hat eine Fläche von ca. 1403ha, was 14,03 km² entspricht.
Für Erkundungstouren in der Umgebung kann das Wegenetz der Elsterradtour genutzt werden, das auch direkt durch Prießen führt. Im Norden und Süden des Dorfes lädt die purpur blühende Heide zu einem Sommerspaziergang ein. Im Winter bieten tief verschneite Kiefernwälder spektakuläre Kulissen für entspannte Wanderungen durch die Natur oder zu den Denkmälern in und um Prießen:
Das Gefallenen-Denkmal in der Dorfmitte
Eine Stele (ein viereckig nach oben verjüngter Stein) auf einem dreistufigen Sockel. An der Vorderseite ist eine Widmung und darüber die Namen der Opfer die der 1. Weltkrieg verzeichnete. Gekrönt wird das Denkmal von einem goldenen Adler.
Ein Sühnekreuz im südlichen Teil des Dorfes
Sühnekreuze sind Denkmale mittelalterlichen Rechts. Sie waren ein Erfüllungsteil von Sühneverträgen, welche zwischen zwei verfeindeten Parteien geschlossen wurden. Von dem ehemaligen Kreuz ist nur noch der Stamm vorhanden, an dem die Armansätze aber deutlich erkennbar sind. Das Material ist Sandstein, die Kopffläche ist stark verwittert. Als im Jahre 1852 der Amtmann Glaesel das Gut Prießen kaufte, befand sich an dem Kreuz noch der rechte Arm. In den folgenden Jahren ist dieser dann abgefahren worden. Sagen über das Kreuz konnten nicht in Erfahrung gebracht werden.
Als Denkmallinie wird ein Streifen im Wald zwischen Prießen und Tröbitz bezeichnet. Hier steht ein Gedenkstein für den Forstlehrling August Lüpke, Sohn des Försters aus der Försterei Weisshaus. Dieser wurde von dem Tagelöhner Boche aus Schilda am 02.01.1866 erschlagen. Boche war beim Holzdiebstahl ertappt und von Lüpke aufgeschrieben worden. Als er die Axt auch abgeben sollte, geriet Boche in Zorn und erschlug Lüpke. Nach einer langen Suchaktion wurde Lüpke unter Streu und Reisig versteckt gefunden. In seinem Notitzbuch, das man bei ihm fand, war zuletzt der Name Boche notiert. Boche kam als Mörder in Verdacht und wurde verhaftet. Vor Gericht legte er dann ein Geständnis ab. Der Förster Lüpke ließ einen Stein setzen mit der Inschrift "Hier starb durch Mörderhand der Forstlehrling August Lüpke am 2. Januar 1866!" Um diesen Stein wurde ein Zaun gebaut und Birken gepflanzt. In späteren Jahren wurde das Areal von Auszubildenen des Landesforstes erneuert.
Weitere Sehenswürdigkeiten in der näheren Umgebung sind:
Die Klosterkirche und das Schloß in Doberlug, das Weißgerbermuseum in Kirchhain, die Bockwindmühle in Trebbus, die Brikettfabrik "Louise" in Domsdorf.
Freizeitaktivitäten die in der Umgebung geboten werden:
Das Freibad in Tröbitz, der Kiebitzer See in Falkenberg, das Paintball-Klärwerk in Doberlug-Kirchhain, der Elsterpark in Herzberg mit Hochseilgarten, Bootsverleih und anderen Outdoor-Erlebnissen, der Erlebnis- und Miniaturpark in Elsterwerda, der Tierpark in Herzberg und in Finsterwalde, und das Elster-Natoureum in Maasdorf.
Das sich im Wandel befindliche Niederlausitzer Braunkohlerevier bietetet mit der stillgelegten Abraumförderbrücke F60 einen spektakulären Einblick in die Tagebauindustrie der ehemaligen DDR.